Organisation ihrer selbst wegen | Organizing For Organizing's Sake
Organisation ihrer selbst wegen
Häufig finden Menschen, denen die Themen rund um Organisation und Planung neu sind, dass sie das Leben ziemlich einschränken. Alles muss offenbar organisiert und geplant sein. Daher gerät der Grund dafür oft in den Hintergrund. Organisation scheint zum Selbstzweck zu werden. Es stimmt auch, dass einige Menschen (Re)Organisation und Planungen an sich lieben. Ich muss gestehen, dass ich das Organisieren manchmal als Prokrastination nutze, weil es etwas ist, von dem ich weiß, dass ich es schaffen werde, was mich davon ablenkt, dass es Dinge gibt, bei denen ich befürchte, dass ich sie nicht schaffen werde. Das ist allerdings ein vollkommen anderes Thema, worauf ich an dieser Stelle nicht eingehen werde.
Was ich mit diesem Blog anbieten möchte und was ich als Hauptgrund verstehe, warum du eventuell deinem Leben ein bisschen mehr Struktur geben möchtest, ist das Resultat. Das Resultat ist es nicht, jemanden mit einem perfekten Haus zu beeindrucken oder mit einem wunderschönen Regal ganz ordentlich geschrifteter Boxen, die hervorragend zueinander passen. Das Resultat sollte sein, dass du in deinem Leben innere Ruhe für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens (die meist keine Dinge sind) hast; ohne das Gefühl überfordert, wütend, hilflos oder frustriert wegen all des Krams und den läsigen Pflichten zu sein. Organisation und Planung sollen dazu dienen, die Verpflichtungen deines Lebens leichter zu gestalten, sodass du mehr Zeit für die Sachen hast, die du wirklich tun oder erreichen möchtest; die Erfahrungen, die du machen möchtest; die Zeit, die du dir endlich für deine Familie, für deine Freunde und dich selbst nehmen möchtest; das Instrument, das du erlernen möchtest; oder einfach die Zeit, in der du in Ruhe in der Sonne liegen kannst, ohne drängende Gedanken an Verpflichtungen, die noch auf dich warten.
Organisation liefert dir ein mächtiges Werkzeug solche Ziele zu erreichen. Sie macht dich effizient, sodass mehr Zeit und gedanklicher Freiraum für wichtigere Dinge bleibt. Sie macht dich achtsam und sorgt dafür, dass du ggf. deine Prioritäten neu strukturierst. Sie hilft dir, Kontrolle über dein Leben zu haben, statt dich zu fühlen, als wärst du den ganzen Aufgaben ausgeliefert. Sie hilft dir zu verstehen, wie du funktioniert (visuell, digital, durch Makro-Organisation, Mikro-Organisation, Tabellen, etc.) und dieses Wissen kannst du auf alle möglichen Bereiche deines Lebens anwenden, was dann wiederum dafür sorgt, dass du a) effizienter bist und b) mehr Kontrolle über dein Leben hast.
Zuletzt gibt sie dir innere Ruhe, weil du nicht immer wieder die gleichen Gedanken durchlaufen musst. Ich habe neulich ein Zitat gehört, das ich nur noch paraphrasieren kann. Ich hörte es von Budget Girl, die es von His and Her Money hörte (beides großartige Youtube-Kanäle rund ums Thema Finanzen; unbedingt reinschauen!). Es lautete: „Wenn es dir die innere Ruhe stiehlt, ist es zu teuer“. Ich verstehe teuer in diesem Zusammenhang nicht nur finanziell. Oft klingt es so, als wäre es sehr "teuer" zu organisieren; man muss Zeit, Mühe, Energie, möglicherweise emotionale Energie (und Geld nur am Rande) investieren. Außerdem ist es ein Prozess, sodass eine Investition meist häufiger vorkommt. Aber was du gewinnst, ist unbezahlbar: inneren Frieden. Der Begriff innerer Frieden wird den Auswirkungen dessen nicht gerecht. Der gesamte Blog wäre nicht möglich gewesen, wenn ich nicht mein Leben organisiert hätte. Meine Putzroutinen rauben mir weniger Energie, da ich nicht über jeden einzelnen Schritt nachdenken oder mich aufraffen muss. Meine Einkaufslisten eröffnen mehr gedanklichen Spielraum, der nicht mehr für das Erinnern an Lebensmittel, die ich benötige, aufgebracht werden muss und ich vermeide damit zudem, dass ich noch zweimal los muss, weil ich etwas Wichtiges vergessen habe. Der Plan, den ich anfertigte, mit allen notwendigen Schritten, ihre Reihenfolge und Abfolge entsprechend ihrer Wichtigkeit haben mir enorm geholfen, den Blog auf die Beine zu stellen und online zu bringen. Gibt es noch Verbesserungsmöglichkeit? Sowas von! Aber Prioritäten zu setzen, um mich nicht zu verzetteln, half mir, das Ziel zu erreichen. Organisation und Planung haben mir in anderen Bereichen meines Lebens geistige Freiheit und innere Ruhe gegeben. Nur deswegen konnte ich Zeit und Energie herausarbeiten, um mich um dieses Projekt zu kümmern. Die Planung kleiner Schritte, die Sortierung in wichtig und unwichtig gab mir genügend innere Ruhe, um dieses Projekt zu realisieren. Das Ding ist, du wirst niemals wirklich mehr Zeit haben und kaum mehr Energie. Das kannst du nicht ändern. Was du aber ändern kannst, ist wie du mit diesen Ressourcen haushältst.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Dinge gibt, die du im Leben erreichen möchtest, aber glaubst, zu wenig Zeit und Kraft zu haben. Indem du unausweichliche Aspekte deines Lebens leicht und effizient gestaltest, wird es möglich, durch die Umstrukturierung deiner Ressourcen, endlich Aufmerksamkeit in bislang unerfüllte Träume zu stecken: Malen, Musik machen, Schlittschuhlaufen lernen, gärtnern, regelmäßig Briefe schreiben oder Zeit haben über Gott und die Welt mit deinen Lieblingsmenschen zu reden.
Wird all das sofort passieren, nachdem du deinen Kleiderschrank organisiert hast? Nö. Wird das alles in einem Monat erledigt sein? Nö. Bin ich selbst mit meinem bisherigen Einsatz komplett zufrieden? Nö. Es ist nun mal ein Prozess. Ordnungssysteme materialistischer Natur zu ändern, sorgt du sofortige Resultate, aber das große, abstrakte Resultat, das ich meine, zu erreichen, braucht, ja, vermutlich Jahre und es verändert sich vielleicht immer wieder und führt zu einer Verbesserung deiner selbst für dich selbst (was sehr wichtig ist, verbessere dich immer für dich selbst, nicht für andere!). Ich kann es nicht versprechen, aber ich glaube fest daran, dass dieses große, abstrakte Resultat es wert ist und am Ende zuckersüß sein wird.
Organizing for organizing’s sake
Oftentimes, people who are new to the issue of organizing and planning find this kind of living very limited. Everything, it seems, must be organized and planned. So the reason why to do this in the first place fades from the spotlight. The pure reason to organize easily seems to be organizing itself. And it is true that some people just love (re)organizing and planning for itself. I have to admit that I tend to use organizing as some kind of procrastination sometimes because I know it is something I can achieve distracting me from the things I fear I will not achieve or master. This is a totally different issue that I will not go into detail with at this point.
What I would like to provide with this blog and what I see as the main reason to why you might want to add some structure to your life is the result of it. The result is not to impress anyone with a picture perfect house, with a lovely shelf of neatly labelled boxed that match each other oh so nicely. The results should be to live your life with peace of mind for the most important things (that usually are not things) in your life and without feeling in constant overextension, anger, helplessness or frustration with stuff and chores. Organizing and planning are there to make your responsibilities in life easier so you have more time for the things you really want to do, want to achieve, the experiences you want to make, the time you want to make for family, friends and yourself, the instrument you want to learn to play, or simply the time you want to be able to take just to lay out in the sun without any pressing thoughts about duties and chores waiting for you.
Organizing provides you with a powerful tool to achieve such goals. It makes you efficient, leaving more time and head space for more important things. It makes you mindful of your priorities and where you might want to work on their ranking. It helps you be in control of your life rather than feeling you are a victim to all the things that have to be done. It helps you understand what your organizing style is (visual, digital, macro-organizing, micro-organizing, tables, etc.) and you can apply that to many areas of your life, again, making you a) more efficient and b) more in control.
Lastly, it gives you peace of mind because you do not have to run through the same thoughts over and over again. There is a sentence I came across recently that I can only paraphrase. I heard it from Budget Girl who heard it from His and Her Money (you definitly want to check both channels out, they give awesome financial advice and motivation!). It said: „If it steals your peace of mind, it’s too expensive“. I understand expensive not only in a financial way. It often sounds like organizing is such an „expensive“ endeavour because of the time, effort, energy, possibly emotions (marginally money) you need to invest. Further, it is a process so the investment usually is recurring. But what you gain is priceless: peace of mind. The term peace of mind is so not doing its impact justice. This whole blog would not have been possible if it wouldn’t have been for me organizing my life. The cleaning routines I established suck less energy out of me because I don’t have to think about every single step and pick myself up every time. The shopping lists I create free my mind from keeping all the groceries I need in mind or making me go back to the store twice because I forgot something important. The plan that I created with all the steps I have to work through, their order, their ranking according to their importance, helped me tremendously to get this blog up and running. Are there things to improve? Hell yes, plenty! But by prioritizing and not getting lost in too many details made me achieve this goal. Thus, organizing and planning gave me some freedom and peace of mind in some parts of my life. This made it possible to carve out time and energy for me to take care of this project of mine. Planning little steps, sorting out what is important and what is a detail, gave me peace of mind that I can actually realize this project. The thing is, you are never going to have more actual time and hardly more energy. You cannot change that. What you can change is how you manage those ressources.
I bet there are things you want to achieve in life but never feel like you have enough time or energy for. By making inevitable parts of your life as easy and efficient as possible, that is, by managing your ressources more efficiently, you will finally be able to pay attention to the yet unfulfilled desire to paint or make music or learn ice skating or to garden or regularily writing letters or take time to talk about everything and anything with your favorite people in life.
Will all of this happen instantly if your organize your closet? Nope. Will it be done in one month? Nope. Am I myself totally satisfied with the hitherto results of my effort? Nope.
I hate to break it to you but it really is a process. Changing materialistic organizing systems gives you immediate results but the big abstract result that I mean takes, probably, years to achieve and might always morph into more improvement of yourself for yourself (which is important, always always improve for yourself, not for others!). I cannot promise this but I have a very strong feeling that this big abstract result is going to be worth it and oh so sweet after all.