Organisation: Wo fange ich bloß an? | Organizing: Where Do I Start?
Wo fange ich bloß an?
Etwas (neu) zu organisieren wirkt auf viele Menschen angsteinflößend, überwältigend und unerreichbar. Du weiß nicht, wo du anfangen sollst, machst hier was und da was und nach zwei Stunden harter Arbeit, erkennst du keinen Erfolg und gibst frustriert auf. Klingt vertraut? Dann habe ich ein paar Tipps, die dir helfen, strukturierter an die Sache zu gehen und sichtbare, motivierende Ergebnisse zu erzielen.
1. Aussortieren
Jap, ich muss es dir sagen. Vermutlich hast du zu viel Zeug. Da ist es (fast) unmöglich dauerhaft Ordnung zu halten. Man kann Unordnung umstrukturieren, aber sie nicht in Ordnung verwandeln, wenn man an allen Dingen festhalten will. Wenn du immer machst, was du schon immer gemacht hast, wirst du bekommen, was du schon immer bekommen hast. Unterschiedliche Ergebnisse bei gleicher Vorgehensweise zu erwarten, ist unlogisch. In meinem Blogpost "Warum kann ich nicht ausmisten" zeige ich dir, warum du an einigen Dingen festhältst und und in "5 Fragen, die dir helfen, Dinge endlich loszulassen" wie du es schaffst sie loszulassen. Behalte dabei immer im Kopf, dass das kein Prozess ist, der über Nacht oder vielleicht ein einer Woche abgeschlossen ist. Der Kram hat sich über Jahre, vielleicht Jahrzehnte angesammelt. Deine Verhaltensweisen haben sich in diesem Zeitraum ebenso manifestiert. Das ändert man nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, den man womöglich immer mal wieder durchlaufen wird. Aber er ist es wert. Versprochen.
2. Ganz kleine Schritte
Gerade, wenn eine Aufgabe übermächtig erscheint, tendiert man dazu aufzugeben, bevor man angefangen hat. Hierbei ist es wichtig, sich ganz kleine Teilschritte zu suchen. Die Küche ist total dreckig und vollgestopft? Dann mach' erstmal nur den Abwasch, aber mach' ihn komplett und konsequent. Den gesamten Abwasch, inklusive Abtrocknen und wegräumen. Ein weiterer kleiner Tipp: mach vorher ein Bild und nachher ein Bild. Ja wirklich! Mach das. Du musst dir den Erfolg sprichwörtlich vor Augen halten. Das motiviert. Am nächsten Tag räumst du dann nur dem kompletten Müll von der Arbeitsplatte. Wieder, Photos machen! Am nächsten Tag säuberst du die Arbeitsplatte, die Spüle, den Herd, den Boden gründlich usw. Wenn es ums Aussortieren geht, nimm nur einen Schrank, oder wenn das zu viel ist, nur eine Schublade. Mach wieder Photos.
Mach die Teilschritte nur so groß wie du dir zutraust. Gerate nicht in die Falle zu denken „Wow, diese Aufgabe habe ich ja viel schneller erledigt als gedacht, dann schaffe ich ja doch noch heute die ganze Küche“. Möglicherweise überwältigt es dich wieder und du verwirfst den ganzen Ansatz. Trag' die Motivation und Euphorie in den nächsten Tag und freu' dich auf die Aufgabe, die du erledigen wirst.
3. Arbeite im Uhrzeigersinn
Einigen Menschen fällt es sehr schwer, sich während einer Aufgabe nicht ablenken zu lassen oder auch zu entscheiden, wo man beginnen soll, wenn man keinen logischen Plan hat. Dabei kann der simple Trick (von Melissa von Clean My Space), im Uhrzeigersinn zu arbeiten, enorm helfen. Man schummelt sich quasi einen kleinen Teilschritt, ohne die Entscheidung treffen zu müssen, welcher dieser Teilschritte zuerst stattfinden soll. Entscheidungen kosten Kraft. Vielleicht brauchst du sie für die Aufgabe dringender. Bereite dir am besten vorher einen oder mehrere Kartons vor, in die du Dinge packst, die woanders hingehören. So vermeidest du für jede Kleinigkeit hin- und herzulaufen und dich womöglich ablenken zu lassen. Außerdem sparst du Zeit und Energie.
4. Unterhalte dich
Bestenfalls kannst du einen Freund einladen. Derjenige muss gar nicht mithelfen. Es geht darum, die Aufgabe nicht machen zu müssen, während man ganz alleine ist. Man gibt schneller auf und ist frustriert. Wenn man jemanden zum Reden hat, läuft die Arbeit nebenbei und ehe man sich's versieht ist die Aufgabe erledigt und man hat Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch oder Lebensweisheiten mit einem lieben Menschen ausgetauscht. Alternativ geht auch ein Telefonat, wobei es weniger verbindlich ist. Falls sich gerade niemand findet, kann man es auch mit Musik, einem Hörbuch, Podcasts etc. probieren. Dabei hat man natürlich nur den Unterhaltungsfaktor und der menschliche Faktor und die Kommunikation fallen vollkommen weg.
5. Stelle dir das Ergebnis vor
Ich verrate dir etwas: eigentlich ist es fast egal, wo du anfängst, solang' du überhaupt anfängst. Wenn du Probleme mit der Motivation hast, stell' dir das Ergebnis bildlich vor. Nein, nein, denk jetzt nicht, dass das nicht funktioniert. Stell dir das Ergebnis wirklich bildlich vor. Wie fühlst du dich? Etwas kribbelig? Nutz' das als Motivation! Genau dieses Gefühl willst du.
Wenn du Probleme mit der Entscheidung hast, wo du anfangen sollst, kannst du entweder logisch vorgehen: welche Räume oder Bereiche brauche ich dringend (z.B. Bad, Küche, Schlafplatz)? Oder, wenn du ein großes Problem mit der anhaltenden Motivation hast: welches Endergebnis macht mich am glücklichsten? Bei welchem Raum kribbelt's am meisten, wenn ich ihn mir sauber und ordentlich vorstelle? Sobald man erste Teilschritte geschafft hat, baut sich automatisch die Motivation für weitere Teilschritte auf.
Nochmal: es ist überhaupt nicht wichtig, dass man direkt alles schafft und alles perfekt ist. Ganz oder gar nicht bringt hier nichts. Besser: kleine Schritte sind besser als keine Schritte. Für ganz besonders wichtig halte ich tatsächlich den letzten Punkt: das Gefühl, wenn man sich das Endergebnis seiner Arbeit vorstellt. Das ist der Größte Anfangsmotivator. Was einen am Ball hält, sind die stetigen Erfolgserlebnisse, die die Erledigung der Teilschritte mit sich bringt. Viel Erfolg!
Where do I start?
(Re)Organizing is a daunting, overwhelming, unattainable task for many people. You don't know where to start, so you bounce from corner to corner and after two hours of hard work you see no difference and surrender in frustration. Sounds familiar? I have some tips to help you tackle this task with a little more structure to ensure visible, motivational results.
1. Declutter
Yep, I have to break it to you. You probably have too much stuff. As a result, it is (almost) impossible to keep order. If you rearrange a mess you cannot turn it into order if you want to hold on to all of the things. If you always do what you've always done, you'll always get what you've always gotten. You will not get different results with the same method. In my blogpost "Why can't I let go of things?" and in "5 Questions to ask yourself to finally let things go" I will tell you why you hold onto things and how you manage to let them go. Keep in mind: it is a process that won't be done over night or in a week. The clutter accumulated over years, maybe decades. Your behaviour manifested itself in this period. You won't be able to change it over night. It is a process that you might have to go through a couple of times. But it is worth the effort. Promised.
2. Little by little
When a task seems overpowering you tend to give in even before starting. Therefore, it is important to divide the task into little tasks. The kitchen is a mess and crammed? Start with the dishes but do it right and complete the task. Do all of the dishes, including towelling them down and putting them away. Another little tip: take before and after shots. No, really! Go ahead. You have to visualize what you have accomplished. It will motivate you. The next day you'll take care of the trash on the counter and all surfaces. Again, take pictures! Next day you clean all the surfaces, the sink, the stove, the floor etc. If you struggle with decluttering, take one cupboard, or if that is too much, take one drawer. Again, take photos.
Only take steps as big as you can handle. Do not tap into the trap to think „wow, I managed to complete this task much faster than I thought, then I can go ahead and finish the whole kitchen today“. This might be overwhelming again so you abort the whole approach. Try taking the motivation and euphoria into the next day and try looking forward to tackeling and completing the next task.
3. Work clockwise
Some people have trouble getting sidetracked while working on a task or they just cannot decide where to start because there is no logical plan. I have a simple trick for you which I have learned from Melissa of Clean my Space: work clockwise. This way, you cheat a bit by letting little tasks be created for you by accident. Making decisions is costly and you might need all of your energy for the actual task at hand.
Try getting one or more boxes to put things into that belong somewere else. Thus, you avoid going back and forth for every little piece creating situations to distract you. You also save time and energy.
4. Get entertained
The best way to follow this tip is by inviting a friend. Your friend is not there to actually help moving stuff. It is about you not being alone with the task. Your friend keeps you accountable and you're less likely to give in and be frustrated. Talking to someone distracts you from the task and before you know it you've completed the task and have shared news, gossip or even some wisdom.
Alternatively, you can talk on the phone, though it is less engaging. If there is no one to be with you while you tackle the task try listening to music, an audiobook, a podcast etc. You still get the entertainment distracting you from the task but of course the human factor and communication are lacking.
5. Envision the result
I'm gonna tell you a secret: it does not really matter where you start as long as you start somewhere. If you struggle creating (or keeping) motivation envision the result. No, no, please don't think that this is not going to work for you anyways. Envision the result. How do you feel? A little tingly? Use this feeling to motivate yourself. You want to gain exactly this feeling.
If you struggle with deciding where to start you can chose the logical way: which rooms or areas do I urgently need (e.g., bathroom, kitchen, bed)? Or, if keeping motivation is a problem: which envisioned result makes me most excited? Envisioning which room in a clean and tidy state makes my body tingle? After you've achieved some of the little tasks in this room your motivation to keep going will build up as well.
Again, it is not about taking huge steps and completing them perfectly. All or nothing is not the approach you want to follow. Instead, little steps are better than no steps. I personally see the last point to be the most important one: this feeling you get when envisioning the result of your work. This probably is the best way to start your motivation. What keeps you going is the daily success when completing the little tasks. You'll do well!